Geschichte
Die Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von Zdeslav von Sternberg angelegt. Die erste schriftliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahre 1269. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg durch Albert II. von Sternberg, einen Berater von König Karl IV., der nacheinander als Bischof in Schwerin, Erzbischof in Magdeburg und Bischof in Litomy¹l tätig war, großzügig ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt unter anderem auch die Burgkapelle.
Während der Hussitenkriege war die Burg von 1430 – 1432 von Hussiten besetzt. Im 15. Jahrhundert wechselte die Burg mehrmals ihren Besitzer. Nach dem Tode von Peter von Sternberg gehört die Burg den Herren von Kravaø und Albrecht Kostka von Postupice. 1480 erwirbt die Burg das Geschlecht Berka von Dauba und Leipa.
1538 werden Burg und Stadt Sternberg Opfer eines Großbrandes. Nach dem Brand wird die Burg auf Veranlassung von Jan Václav Berka von Dauba und Leipa im Renaissancestil umgebaut und erhält eine neue Vorburg. Im Jahre 1560 wird die Burg ebenso wie die Stadt Eigentum der schlesischen Fürsten Münsterberg. Die Burg erbt 1647 der Herzog von Württemberg. Von 1643 bis 1650 hielten die Burg die Schweden besetzt. 1678 wird die Burg dann zum zweiten Mal Opfer eines Feuers, bei dem der obere Teil des Rundturms abbrennt. 1693 wird Adelsfamilie Lichtenstein neuer Besitzer der Burg. Johann Adam von Liechtenstein erwägt zwar den Umbau der beschädigten Burg im Barockstil, sieht davon aber letztendlich doch ab.
Im 18. und 19. Jahrhundert verkommt die Burg in erheblichem Umfang. Ihren Untergang verhindert die 1833 von Johann II. von Liechtenstein begonnene grundlegende Instandsetzung, bei der die Burg in ihre heutige idealisierende historizistische Gestalt umgebaut wird. Einige Gebäude wie z. Bsp. der sogenannte Treppenpalast entstehen neu. Im Zuge der Instandsetzung werden auch Wasserleitung, Luftheizung und Bäder eingebaut. Ausgeführt wurden die Umbauten nach den Plänen des Wiener Architekten K. G. Kayser; mitgewirkt hat auch der Liechtensteiner Architekt G. von Neumann. An den 1890 fertig gestellten Umbau schließt sich 1907-09 die Anlage des Landschaftsparks nach dem Entwurf von A. Esche an. 1945 geht die Burg in Staatseigentum über.
Beschreibung
Die Burganlage besteht aus der eigentlichen Burg, d.h. aus Burgturm (2. Hälfte 13. Jh.), Burgkapelle (Ende 14. Jh.) Palais (urspr. gotisch Außenmauern 2. Hälfte 13. Jh., Umbau 1630er Jahre im Renaissancestil), Befestigungsanlagen (Reste gotischer Burgmauern, erhaltene Umbauten um 1526), westlichem Wohntrakt (1545 – 1560) mit Vorburg (1. Hälfte 16. Jh.), Torhaus mit anschließendem eingeschossigem Seitenflügel, Gebäude auf der Westseite der Burg, ehemaligem Uhrenmuseum auf der Ostsseite der Burg, Gebäude mit Treppe zum Burgpalast und Park (1907 – 1909).
Die Burg
Der Komplex der zur eigentlichen Burg gehörenden Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss und umschließt den inneren Burghof. Auf der Ost- und Westseite liegen zweigeschossige Wohngebäude (im südlichen Teil mit dreiteiliger Bogenarkaden im Erdgeschoss), in denen sich unter anderem das Bischofs-Schlafzimmer mit Balkendecke, Speisesaal, Rittersaal, mit Statuenfragmenten italienischer Herkunft, ein quadratischer Empfangssaal mit Rippengewölbe und verglasten Arkaden befinden, die wesentlicher Beleg für den Renaissancestil des Palastes sind. Auf der Westseite befindet sich der Rundturm. Er ist der Rest des alten beim Brand im 17. Jahrhundert zerstörten Turms und damit einer der ältesten Teile der Burg (Bruchstein, Mauerstärke 400 cm). Im Ostteil befinden sich die gotischen Reste der Burg. Sie wurden mit einer neuen Treppe an den Südteil der Burg angeschlossen. Im Südostteil befindet sich die Burgkapelle mit Frontseite mit unverputztem Mauerwerk und Erker aus Bruchstein.
Die Burgräume bergen Elemente, mit denen die ursprünglichen Räume während des Umbaus Ende des 19. Jahrhunderts vervollständigt wurden (z. Bsp. gemalte Renaissance-Schnitzdecke im neu errichteten Aussichtszimmer am Burgturm, alte Bleiglasfenster im Empfangssalon, weiterverwendete Wappentafeln usw.). Ebenso stammen auch das Mobiliar und Kunstgegenstände zum großen Teil aus den Sammlungen von Fürst Johann II. von Liechtenstein und wurden erst im Zusammenhang mit dem letzten Umbau hierher gebracht. Zu den Sammlungen der Burg gehören auch Möbel und Kunstobjekte, die von nicht mehr existierenden Burgen und Schlössern stammen.
Mehrere ursprüngliche , aus der Gotik und Renaissance stammende Teile der Burg ©ternberk sind ein authentischer Beleg der mährischen Burgenarchitektur. Auch der enorme künstlerische und kulturelle Wert der auf der Burg aufbewahrten Sammlungen ist nicht zu vernachlässigen. Die Burg dokumentiert mit ihrem heutigen Aussehen die romantisierende Richtung bei der Instandsetzung von Kulturdenkmälern am Ende des 19. Jahrhunderts.
Weitere ausgewählte Sehenswürdigkeiten.
Burgkapelle.
Einschiffige gotische Kapelle vom Ende des 14. Jahrhunderts mit Kreuzgewölbe in zwei Feldern und Fragmenten ursprünglicher Wandmalereien. In der Kapelle befindet sich eine Sammlung gotischer Plastiken und Gemälde mit mährischem und mitteleuropäischem Ursprung.
Renaissance-Kachelöfen.
Die in den einzelnen Zimmern befindlichen Kachelöfen sind unterschiedlicher Art. Sie wurden am Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge des Burgumbaus hierher gebracht und aufgestellt.
Renaissance-Portal (Eingang zum Rittersaal vom neuzeitlichen Gang).
Das von der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts stammende, 3,6 x 2,2 m große Portal wurde aus Rosenmarmor hergestellt und ist mit Ornamenten (Engelsköpfe, Vasen, Pflanzenmotive) verziert.Renaissance-Decke (1. Etage des südöstlichen Gebäudetrakts).
Die gemalte Kassettendecke dokumentiert die ursprüngliche Ausschmückung der Burgräume.
Text: Jindøich Garèic
Verwendete Quellen:
Kaòák,B.,Koudela,M..Mracký,J.: ©ternberk slovem a obrazem(Sternberg in Wort und Bild).©ternberk 1996
Maliva, J.: Výtvarné památky renesanèního slohu ve ©ternberku(Kunstdenkmäler der Renaissance in Sternberg).©ternberk 2004
Seznam nemovitých kulturních památek okresu Olomouc(Verzeichnis der unbeweglichen Kulturdenkmäler im Kreis Olomouc).Olomouc 1997
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